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Foto: Ariane Linde
22. März 2022

Hochbeete

Gärten sind Orte, an denen der Sommer besonders schön ist. Weil es dort so toll riecht, wenn man abends mit der Gießkanne den trockenen Boden mit frischem Wasser tränkt. Weil man sich an den verschiedenen Grüntönen nicht sattsehen kann. Weil man bei der Arbeit im Garten alles um sich herum vergisst und die Zeit stillsteht. Weil es glücklich macht, wenn die Hummeln sanft vorbeibrummen. Und weil es immer wieder ein Wunder ist, wenn aus einem kleinen Samenkorn eine üppige Pflanze mit Blüten, Blättern und Früchten entsteht.

Wer in der Stadt gärtnern will, wird unweigerlich auf das Thema Hochbeete stoßen. Denn Hochbeete ermöglichen Gärtnern auch auf kleinem Raum und machen unabhängig vom Untergrund. So gibt es Gartenprojekte in Berlin und Potsdam, die auf zubetonierten Böden einfach große Kisten mit Erde befüllt und dadurch zu einfachen und praktischen Beeten umfunktioniert haben. Natürlich muss dazu unbedingt angemerkt werden, dass Hochbeete einen weiteren, ganz entscheidenden Vorteil haben: die fleißigen Gärtner*innen müssen sich nicht mehr bücken!

Bäckerkiste als Hochbeet für den Balkon | Hochbeet mit Frühbeeterweiterung | Mini-Hochbeet für Kinder und kleine Flächen | Fotos: Susanne Hackel, Ariane Linde

Was ist ein Hochbeet?

Typisch für ein Hochbeet ist, dass die Bewirtschaftungsfläche des Beetes nach oben – dem Gärtnernden und der Sonne entgegen – rückt. Natürlich benötigt man zum Bau eines Hochbeetes als erstes einen Kas­ten. Dieser kann aus Holz, Stein, Blech oder Weidengeflecht sein. Da Hochbeete mittlerweile sehr populär sind, kann man diese auch als Bausatz im Baumarkt oder Internet kaufen. Wer handwerklich begabt ist, baut das Gestell aus Holzbrettern selbst. Hierbei ist auf eine gute Holzqualität zu achten. Insbesondere sind Lärchenholz und Robinie geeignet, da diese Hölzer sehr haltbar sind und nicht so schnell verfaulen. Die Seitenflächen können zusätzlich innen mit Teich- oder Wurzelschutzfolie abgedichtet werden. Das erhöht die Lebensdauer des Holzes und verhindert, dass Erde aus dem Beet rieselt, sollten sich die Bretter mit der Zeit verziehen und Löcher entstehen.

Zuerst wird nun der Boden mit einem Drahtgeflecht zum Schutz vor Wühlmäusen und anderen Tieren ausgelegt. Die Füllung eines Hochbeetes besteht aus verschiedenen Schichten von Erde und Baumschnitt. Beim Verrotten der verschiedenen Schichten entstehen Wärme und Dünger. Das mögen die Pflanzen natürlich sehr und gedeihen prächtig. Zudem verlängert sich, wenn man das Hochbeet rechtzeitig anlegt, die Vegetationsperiode – die Wärme ermöglicht erstes Pflanzenwachstum schon im zeitigen Frühling. Sind die Vorarbeiten erledigt, wird wie folgt geschichtet:

Schließlich ist das Hochbeet, der gewünschten Arbeitshöhe entsprechend, zwischen 60 und 85 Zentimeter hoch. Zudem ist es äußerst vielseitig und erweiterbar. So gibt es sogar barrierefreie Gartenprojekte, wobei die Gartenanlage dank der Hochbeete für Rollatoren geeignet ist. Auch sind „unterfahrbare“ Hochbeete möglich. Diese ermöglichen das Gärtnern für Rollstuhlfahrer*innen. Wenn es die Tragkraft des eigenen Balkons erlaubt, findet ein kleines Hochbeet sogar hier Platz.

Text: Susanne Hackel

Alles rund um Hochbeete, Varianten, Bauanleitungen, auch für bar­rie­refreies Gärtnern: www.hochbeetfreunde.de

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